28. November 2022

Paul Meuleneers, M.A. (Freiburg):
"Reduktionen in der medialen Debatte um die Gendersprache"


28. November 2022 ab 17:00 britischer bzw. 18:00 deutscher Zeit
Ca. 45 Minuten Online-Vortrag mit anschließend 30 Minuten Diskussion

Veranstaltungsort:
Der Vortrag erfolgte online über Zoom.

Gastgeber der Veranstaltung war das
Centre for Anglo-German Cultural Relations (CAGCR)
Queen Mary University of London

Zum Inhalt:
Dass die Debatte um genderbewussten Sprachgebrauch eine polarisierte ist, ist inzwischen zum Allgemeinplatz geworden und auch Gründe dafür werden verschiedentlich angeführt. Doch was wird eigentlich diskutiert? Nach einer kurzen Darstellung des Themenfeldes und der Schwierigkeiten, vor denen das grammatische System des Deutschen steht, wenn genderbewusster Sprachgebrauch das Ziel ist, soll im Vortrag der These einer Reduktion und Homogenisierung von Verständnissen von genderbewusstem Sprachgebrauch und geschlechtsübergreifendem Maskulinum nachgegangen werden. Trotz verschiedener Möglichkeiten, zu ‚gendern‘, werden in der medialen Debatte vor allem Genderstern und Glottisschlag diskutiert und scheinen beinahe synonym mit dem Gendern. Der Vortrag möchte unter anderem fragen, welche Vorstellungen dabei bei Befürwortung oder Ablehnung mit der Gendersprache verbunden werden. Welche Verständnisse von Sprache hängen möglicherweise damit zusammen? Inwiefern beeinflussen diese die Bewertung?

Zum Vortragenden:
Paul Meuleneers ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Genderbezogene Praktiken bei Personenreferenzen: Diskurs, Grammatik, Kognition“. Im Teilprojekt „Registerbildung, Haltungskommunikation und textstilistische Vielfalt“ und seiner Promotion an der Universität Freiburg setzt er sich u. a. mit dem Diskurs rund um genderbewussten Sprachgebrauch auseinander. Nach Organisation eines Kolloquiums zum Thema gemeinsam mit Mitarbeitenden der anderen beiden Teilprojekte organisiert er im Projektverbund im nächsten Frühjahr eine Arbeitsgruppe zum Thema „Geschlechterbewusste Sprache: Routinisierter Gebrauch und kreative Neuformen“ bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft.