3. Februar 2020

Dr. Anna D. Havinga (Bristol):
"Küche statt Kuchel. Speisekammer statt Speis." Wie, wann und warum süddeutsche Varianten aus dem Schriftdeutschen verschwanden.


3. Februar 2020 ab 18:00 Uhr
Ca. 45 Minuten interaktiver Vortrag und 15 Minuten Diskussion
Veranstaltungsort:
Queen Mary, University of London
Mile End Campus, ArtsOne Building, Raum 1.36 (1. OG)
Das ist Gebäude Nr. 37 auf unserem Campusplan. Achtung: Das ArtsOne Building ist nicht von der Hauptstraße Mile End Road zugänglich, sondern nur vom Campus her (zwischen den Gebäuden 37 und 41 auf dem Campusplan. Bitte betreten Sie den Campus vom Eingangstor Eastgate, Ecke Mile End Road / Westfield Way (auf dem Campusplan zwischen den Gebäuden Nr. 37 & 38.)

Gastgeber der Veranstaltung war das
Centre for Anglo-German Cultural Relations (CAGCR)

Zum Inhalt:
Der Duden beschreibt das Nomen „Speis“ als süddeutsch, österreichische Variante, deren Bedeutung mit dem Wort „Speisekammer“ erklärt wird. „Speisekammer“ wird als die überregionale Standardvariante dargestellt. Auch „Küche“ gilt als die Standardform, denn „Kuch(e)l“ wird im Duden gar nicht erst erwähnt. Das Österreichische Wörterbuch markiert dagegen sowohl „Speis“ als auch „Kuchl“ als umgangssprachlich. Aber wie, wann und warum haben sich denn Wörter wie „Speisekammer“ und „Küche“ im heutigen Schriftdeutsch durchgesetzt? In diesem Vortrag werfen wir einen Blick auf die Ablösung süddeutscher Varianten durch schriftliche Normen aus Sachsen. Dafür unternehmen wir eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert und beleuchten die Beweggründe sowie die Akteure, die zum Verschwinden dieser Varianten im österreichischen Schriftgebrauch führten.